Das Buch „Elektrokonstruktion“ von Gerald Zickert beschäftigt sich mit der Planung und Gestaltung elektrischer Anlagen unter Berücksichtigung von Risikobeurteilungen. Es richtet sich primär an Elektroingenieure, Techniker und Konstrukteure, die in der Praxis mit der Auslegung von Schaltanlagen konfrontiert sind. Zickert legt einen umfassenden Leitfaden vor, der auf alle relevanten Phasen der Elektrokonstruktion eingeht – von der ersten Planung bis hin zur fertigen Dokumentation.
Ein zentrales Thema des Buches ist die Risikobeurteilung, die im Rahmen der Konstruktion elektrischer Anlagen immer wichtiger wird. Zickert bietet hier fundierte Einblicke in die notwendigen Schritte und Überlegungen, die zur Risikominimierung beitragen können. Dieser Aspekt ist gut durchdacht und praxisorientiert.
Allerdings bleibt das Buch in einigen Bereichen hinter den aktuellen Standards zurück. In den Praxisbeispielen Hubanlage und Transporttisch wird die veraltete Version EPLAN Electric P8 2.9 verwendet, die im Jahre 2019 erschien. In der Industrie werden mittlerweile Versionen mit einer moderneren zeitgemäßen Oberfläche des CAE-Systems EPLAN verwendet.
Ein weiteres Manko ist die Verwendung der aufbaubezogenen Darstellung in den Schaltplänen. Es werden zwar Strukturkennzeichen zur Gliederung der Anlagen verwendet, die Darstellung in den Plänen ist jedoch immer noch aufbaubezogen und nicht funktionsbezogen. Beispielsweise werden noch komplette SPS-Karten dargestellt, während mit zunehmender Automatisierung in der modernen Elektrokonstruktion die funktionsbezogene Darstellung nach IEC 81346 bevorzugt wird. Die aufbaubezogene Methode hat zwar noch ihren Platz, jedoch ist es bedauerlich, dass Zickert die aktuellen Normen und deren Vorteile nicht stärker berücksichtigt.
Insgesamt bietet „Elektrokonstruktion“ von Gerald Zickert eine solide Einführung in die Elektrokonstruktion und Risikobeurteilung. Für Anwender, die auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten wollen, könnten die veralteten Ansätze jedoch eine Hürde darstellen.
Weitere Informationen auf der Webseite des –> Hanser-Verlages
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